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Die Evolution des Produktdesigns bei Axis

Jonas Sjögren
Jonas Sjögren, Manager of Design bei Axis

Als Unternehmen im Hardwarebereich hatte das Produktdesign bei Axis schon immer einen hohen Stellenwert. Während sich die Netzwerk-Technologien und -Lösungen im Laufe der Jahre immer weiterentwickelt haben, hat sich auch der Fokus unseres Design-Teams verschoben. Auf die Funktion haben wir schon immer großen Wert gelegt, doch auch die Form wurde in letzter Zeit immer wichtiger. Parallel dazu werden Sicherheitstechnologien heute von immer mehr unterschiedlichen Nutzergruppen eingesetzt, so dass die Systeme intuitiv anzuwenden sein müssen. Wir haben uns mit Jonas Sjögren, Manager of Design bei Axis, über die Herausforderungen unterhalten und darüber, wie er und sein Team damit umgehen.

Herr Sjögren, Sie sind jetzt seit fast zehn Jahren bei Axis. Welche größeren Veränderungen hat es in dieser Zeit bei Ihrem Produktdesign gegeben?

Einfach ausgedrückt: eine größere Produktvielfalt und eine vielfältigere Zielgruppe. Jeder kennt Axis als Hersteller von Sicherheitskameras. Aber nicht nur die Anzahl und Vielfalt der Kameras hat sich erhöht. Wir entwickeln jetzt auch Audioprodukte, Geräte zur Zutrittskontrolle, Videorecorder, Joysticks und Keypads, Gehäuse und Anschlusskästen...um nur einige zu nennen. Und alle diese Produkte sollen den hohen Designstandards von Axis entsprechen.

Jonas Sjögren with products
Jonas Sjögren in seinem Büro bei der Abteilung für Industriedesign in Lund.

Auch waren die Benutzer unserer Produkte früher überwiegend Sicherheitsfirmen und -techniker. Heute werden unsere Produkte auch von Menschen mit nur geringem oder gar keinem technischen Hintergrund genutzt. Ein gutes Beispiel dafür sind unsere tragbaren Bodycams, die sehr intuitiv anzuwenden sein müssen, nicht nur für Polizei und Sicherheitspersonal, sondern aufgrund der wachsenden Zahl von Anwendungen auch von Benutzern in den Bereichen Transport, Einzelhandel und Kundendienst. Ebenso müssen sich auch Netzwerk-Intercoms und bestimmte Audiogeräte von jedem intuitiv bedienen lassen – beispielsweise bei einem Arztbesuch. Das Design für einen solchen Grad von Benutzerfreundlichkeit ist für Axis eine ganz neue Herausforderung.

Jonas Sjögren with AXIS TW1201
Der AXIS TW1201 Body Worn Mini Cube Sensor ist klein und überaus diskret. Er kann mit einer genialen beweglichen Befestigungsvorrichtung auch an sehr leichtem Gewebe angebracht werden, etwa der Bluse einer Verkäuferin oder dem T-Shirt eines Busfahrers.

 

Und wie schaffen Sie und Ihr Team das?

Zunächst einmal liegt es uns im Blut. Ein Designer schaltet niemals wirklich ab – auch als „industrielle“ Produktdesigner haben wir bei unserer Arbeit immer ein Auge auf das Design. Deshalb ist es für uns eine spannende Gelegenheit, unsere Fähigkeiten zum Design von Gegenständen einzusetzen, die praktisch jeder nutzen kann.

Beobachtung ist ein wichtiger Teil bei jedem Design-Prozess. Indem wir beobachten, wie die Menschen Produkte nutzen, erhalten wir wertvolle Hinweise, wie wir ein Design verbessern können. Und Prototypen spielen hier eine entscheidende Rolle, insbesondere in neuen Produktbereichen.

Unsere Bodycams sind auch hierfür ein gutes Beispiel. Derartige Kameras waren für Axis etwas völlig Neues. Wir haben buchstäblich mit einem leeren Blatt Papier angefangen, um uns nicht von bereits vorhandenen Produkten beeinflussen zu lassen. Wir sind so schnell wie möglich von Designkonzepten zu Prototypen übergegangen – wobei der 3D-Druck eine wertvolle Hilfe war –, damit wir das Produkt in die Hände der Benutzer legen und sehen konnten, wie sie es verwenden, um Feedback zu sammeln und das Design zu verbessern.

AXIS TW1200 with shetches
Eine der ersten Zeichnungen unseres AXIS TW1200 Body Worn Mini Bullet Sensors, der auf einfache Weise etwa an Helmen oder Kappen angebracht werden kann.

Wir haben eine Menge von Prototypen für Bodycams entwickelt, aber der Erfolg des Endprodukts ist ein Beweis dafür, wie wichtig Prototypen, Tests und Beobachtung beim Design sind. Wie wir Designer sagen: „Frühzeitige Änderungen des Produktdesigns sind billig, spätere sind teuer.“

Wie entscheidet Axis, welche neuen Produkte entwickelt werden sollen?

Darauf gibt es eine Fülle von Antworten. Manchmal kommt ein Produktmanager mit einer Kurzbeschreibung zu uns, oder nur mit einem Problem, das gelöst werden muss, und das stößt den Prozess an. Außerdem haben wir Prozesse zum Sammeln von Kundenfeedback eingerichtet, was uns weitere Hinweise liefert, welche Designs wir verbessern oder welche neuen Produkte wir entwickeln könnten. Manchmal ist es auch einfach die kreative Energie des Designteams!

Gutes Design ist die optimale Verschmelzung von Funktion und Form. Ist eines davon bei Axis mehr wert als das andere?

Eigentlich sogar weniger als früher. Unser guter Ruf beruht auf der kompromisslosen Funktion unserer Produkte, die beispielsweise unter allen Bedingungen erstklassige Videobilder liefern und jeder nur denkbaren Umgebung trotzen. Das wird auch immer so bleiben. Aber aus verschiedenen Gründen ist die Ästhetik unserer Produkte immer wichtiger geworden.

Manchmal ist die abschreckende Wirkung einer deutlich sichtbaren Sicherheitskamera ein wichtiger Teil der Sicherheitslösung und damit wünschenswert. In anderen Anwendungsfällen ist es jedoch wünschenswert, dass sich die Sicherheitskameras nahtlos in die Gesamtästhetik eines Gebäudes einfügen. Deshalb haben wir heute Sicherheitskameras mit unterschiedlichen Gehäusen im Angebot – etwa aus gebürstetem Edelstahl, oder passend zur Raumgestaltung lackierbare Gehäuse –, die beispielsweise in Hotels, Freizeiteinrichtungen, Wohngebäuden oder Büros eingesetzt werden können.

Jonas Sjögren with an AXIS C15 Network Speaker
Jonas Sjögren mit dem von Red Dot ausgezeichneten AXIS C15 Network Ceiling Speaker.

In anderen Produktbereichen gilt dies genauso. Wir haben uns sehr über unseren kürzlichen „Red Dot Award“ im Bereich Designqualität für die AXIS C15 Network Speaker Serie gefreut. Diese Lautsprecher erfüllen alle funktionalen Aspekte, die man von einem Axis Produkt erwartet, aber sie wurden gleichzeitig auch unter ästhetischen Gesichtspunkten entwickelt. Manche Modelle können nahtlos und unauffällig in eine Decke integriert werden, aber wir haben auch eine Version, die von beliebigen Decken jeder Höhe hängend installiert und passend zum allgemeinen Design lackiert werden kann. Damit wird sie etwa in einem Einzelhandelsgeschäft oder in einem öffentlichen Gebäude ganz offen Teil der Innenarchitektur. Wir haben uns gefreut, dass die Preisrichter der Red Dot Awards sowohl die formalen als auch die funktionalen Aspekte unseres Designs gewürdigt haben.

AXIS C1510 situated at Axis headquarters

Sie haben gesagt, dass ein Designer niemals „abschaltet“. Was bringen Sie von Ihrem Leben außerhalb von Axis in Ihre Arbeit ein, und wie beeinflusst das die Design-Ausrichtung?

Das ist eine interessante Frage. Das passiert eher unbewusst. Nur selten sehe ich außerhalb der Arbeit etwas und denke „Oh, das könnten wir für eine Sicherheitskamera nutzen!“

Wenn ich nicht arbeite, findet man mich wann immer möglich je nach Jahreszeit entweder beim Skifahren in den Bergen oder beim Surfen am Meer. Bei beiden Sportarten sind definitiv beide Aspekte wichtig, Form und Funktion. Der coolste Skistiefel ist wertlos, wenn er drückt! Aber vielleicht noch wichtiger ist für mich, wie es mich an unsere Verantwortung für die Umwelt erinnert.

Ob der Wandel der Skisaison oder Plastik in den Meeren, unseren Auswirkungen auf die Umwelt kann man sich nicht entziehen, und das wird für Axis immer wichtiger. Für das Produktdesign bedeutet dies, dass wir auf maximale Recycelbarkeit achten und möglichst viel Recyclingmaterial nutzen. Damit unterstützen wir die Kreislaufwirtschaft, da wir ohne Schadstoffe auskommen. Wir arbeiten sogar an unserer Produktverpackung, um sie noch umweltfreundlicher zu machen. Wir nehmen unsere Verantwortung sehr ernst und sind entschlossen, durch neues und besseres Produktdesign etwas zu bewirken.

Erfahren Sie mehr darüber, wie wir Produktqualität sicherstellen:
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