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Jochens Ecke: BIM-BAM-BOOM in der Videosicherheit

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Patrick MacLeamy ist ein amerikanischer Architekt und Vorsitzender von buildingSMART International. Er beschrieb Anfang des 21. Jahrhunderts die Zukunft der Bauindustrie. In diesem Zusammenhang untersuchte er auch die Abhängigkeiten der sogenannten „BIM-BAM–BOOM“-Phasen bei Bauprojekten. Seine Ergebnisse sind erstaunlich.

Phase 1 ist die Building Information Modeling (BIM) Phase. Sie ist die Methode, mit deren Hilfe die physikalischen und funktionalen Eigenschaften eines Bauwerks von der Grundlagenermittlung bis zum Rückbau erarbeitet werden.

Unter Phase 2 versteht man die Building Assembly Modelling (BAM)-Methode. Sie versucht, alle planungsrelevanten Informationen in einem digitalen Modell zu integrieren.

Phase 3 lautet Building Operation and Optimization Model (BOOM). Sie ist die Methode, um das digitale Modell funktionell und ganzheitlich zu überprüfen und zu optimieren.

Die 3. Phase simuliert die Nutzungsphase. Sie hat den größten Kostenhebel und jeder Euro, der in der Planungsphase (BIM) aufgrund von Zeitdruck oder auch Intransparenz der Betriebsanforderungen eingespart wird, hat einen Hebel von etwa dem Faktor 20 in der Erstellungsphase (BAM) und einen Faktor 60 in der Nutzungsphase (BOOM).

BIM BAM BOOM-Modell

Die Ursache liegt nicht nur in den höheren Energie- oder Verwaltungskosten, sondern ist, aufgrund eines fehlenden „Projektüberblicks“, systembedingt zu sehen.

Und was hat das alles mit Netzwerk-Sicherheitstechnik zu tun?

Schauen wir uns einmal an, wie zurzeit die meisten Videosicherheitsanlagen geplant werden. In der Baubeschreibung steht „eine Videoüberwachungsanlage ist für die Bereiche XYZ vorzusehen“.

Mehr nicht?

Wichtige Fragen über die Aufgabe der Anlage werden, weil man es nicht weiß oder es keinen Bezug zur Risikoanalyse gibt, erst gar nicht gestellt. Dabei hilft die bekannte EN 62676-Norm und gibt einen perfekten Rahmen inkl. Regelwerk zu einer nachhaltigen Betriebsanforderung vor.

Weitere Eckpunkte sind elementar, bspw. die Schnittstelle zu anderen Systemen wie:

  • Audio
  • Intercom
  • Zutrittskontrolle
  • Einbruchmelde usw.

Hier wird entweder Geld verbrannt oder Kosten intelligent eingespart. Eines meiner Lieblingsbeispiel ist immer der Bereich einer Ein- und Ausfahrt.

Stellen Sie sich vor, Sie möchten die Schranke automatisieren. Eine Kennzeichenerkennung ermöglicht es angemeldeten Kunden und Mitarbeitern automatisiert auf das Betriebsgelände zu fahren. Die Videokamera an der Einfahrt sendet die Kennzeichendaten an die Zufahrtskontrolle und diese öffnet die Schranke, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind.

Falls sich eine nicht angemeldete Person nähert, kann diese über das Intercom direkt mit dem Empfang ihr Anliegen abstimmen und die Schranke könnte bei Bedarf vom Personal geöffnet werden. Die Einbruchmeldeanlage sichert den Außenbereich und im Falle einer Auslösung kann der Wachmann sich über die Schwenk-/ Neigekameras der Videosicherheitsanlage einen sehr guten Eindruck der Lage verschaffen. Nach der Lagebeurteilung kann bei Bedarf über die Audioanlage die Lage deeskaliert und durch ein proaktives Handeln größere Schäden verhindert werden.

Planung – Umsetzung und Betrieb ist wie eine Trilogie. Ganzheitliche Werkzeuge ermöglichen einen nachhaltigen Planungsansatz.

  1. AXIS Site Designer: Er optimiert den dokumentierten Workflow vom Vorentwurf bis hin zur Ausführungsplanung und wenn gewünscht, auch bis zur Inbetriebnahme.
  2. Axis Plug-In für Autodesk® Revit®: Möchten Sie direkt in Ihren Revit-Gebäudeplänen schnell und leicht Kameras und andere Produkte hinzufügen, um ganze Sicherheitssysteme zu planen? Mit dem kostenlosen Plug-In von Axis für Autodesk® Revit® lassen sich Axis Produkte direkt in den Gebäudeplänen auswählen und platzieren und Sicherheitsfunktionen in das Design integrieren. Ihr Einstieg in die BIM-Sicherheit geht nicht einfacher!
  3. AXIS Device Manager Extend: In der Betriebsphase ist der Device Manager Extend ein unverzichtbares Werkzeug, um einen effizienten, sicheren Betrieb aller Geräte an allen Standorten per Fernzugriff gewährleisten zu können.

Sicherheitstechnik und BIM werden heute noch nicht in einem Satz genannt. Aber es ist keine Frage ob es geschieht, sondern nur wann.

Ich wünsche Ihnen allseits gute, sichere und nachhaltige Planungen.

Ihr Jochen Sauer

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